19.30 Uhr Sophiensæle Dienstag 4.11. Schwelbrand 2

Das Schwelbrandorchester spielt seit 2011 laute und energiegeladene Neue Musik. Im Zentrum des diesjährigen Konzerts "Schwelbrand 2" stehen zwei Uraufführungen der Berliner Komponisten Filip Caranica und Martin Grütter – zwei Stücke einer jungen Komponistengeneration, die manches gemeinsam haben: Beide Werke stecken voller Zugkraft und Energie, es geht um Rhythmus. Beide arbeiten mit Samples, die wie Blitzlichter in eine andere Welt erscheinen. Doch da beginnen auch schon die Unterschiede: Caranica verwurstet Mainstreampop, Grütter die Jupitersinfonie. Caranica lässt seine Musiker mit clicktrackmäßiger Präzision spielen – Grütter treibt sie zur Improvisation an. Caranicas Musik ist tight und rasend, Grütters Klangsprache ist eruptiv und konvulsivisch. Wie ein augenzwinkerndes Paradox mutet es dabei an, dass ausgerechnet die sonst so zurückhaltende Bratsche mit ihrem lyrisch weichen Ton alle Stücke verbindet. Bei aller Eruptivität und Raserei ist sie mal unverstärkt, mal verzerrt oder verdoppelt präsent und bildet so die geheime Mitte des Abends.

  • Martin Grütter Die fantastische Musik, die jeder Mensch hören kann, aber nicht aufzuschreiben vermag (2014) für zwei Bratschen, zwei Klaviere und Elektronik (UA)
  • Filip Caranica G.H.O.S.T (2014) für Ensemble, Drumset und Elektronik (UA)
  • George Benjamin Viola, Viola (1996) für zwei Bratschen
  • Martin Grütter Messer Engel Atem Kling (2011) für Streichtrio
  • Bernhard Gander Die Orpheus Akte II (2008) für Bratsche, Klavier und CD

Schwelbrandorchester: Andrés Fernández Pérez – Oboe I Hugo Rodriguez – Klarinette I Florian Bensch – Fagott I Alexandre Zanetta – Horn I Damir Bacikin – Trompete I Florian Juncker – Posaune I Alexandre Babel – Drumset I Daniel Seroussi, Louis Rastig – Klavier I Biliana Voutchkova, Hannah Walter – Violine I Grégoire Simon - Violine, Viola I Johannes Pennetzdorfer – Viola I Boram Lie, Michael Rauter – Violoncello I N.N. - Klangregie
Leitung: Chatschatur Kanajan