###### tafelmusik_4_anchor
Es soll Leute geben, die glauben, Neue Musik schlage auf den Magen.
Das Gegenteil ist der Fall!
Von Sonntag, 10.11. bis einschließlich Freitag, 15.11. verwöhnt Sie das Ensemble JungeMusik täglich um 12.30 Uhr mit anregenden Mittagspausen. Wir reichen kurze, neue Kammermusikstücke gefolgt von Suppe, Brot, Berliner Käsekuchen und anderen heimischen Köstlichkeiten. Wenn Sie mögen, gibt es nach 13.00 Uhr als Dessert nach Eins ein weiteres Werk, das Sie inspiriert in den restlichen Tag entlässt.
Der Eintritt ist frei. Bezahlen Sie, soviel Sie möchten.
Harmonie ist das Ausschreiten der Grenzen. Dieser Satz von Hermann Keller steht sinnbildlich für alle drei Stücke dieses Konzerts. Bei dem im März 2018 verstorbenen Komponisten und Improvisator heißt es weiter: Wer sich nicht in die Nähe der Grenzen wagt, wer sich ängstlich bemüht, in der Mitte zu bleiben, der wird sich nicht dort, nicht im Zentrum seiner selbst wiederfinden, sondern abseits irgendwo hingeworfen an einen zufälligen Ort. Auch Andreas Staffels sinnliche und hochexpressive Musik spielt mit den Grenzen und Tabus der einzelnen Genres. Schon der Titel seines Stücks Feuerzungen lässt erahnen, vor welche Herausforderungen er den Solisten stellt. Harmonisch-geordnet wirkt das Gemälde Stiller Tag am Meer III von Lyonel Feininger aus dem Jahr 1929 – aber nur auf den ersten Blick. Die folgenden Zeilen haben Felix Kruse dazu inspiriert, die statisch anmutende Darstellung eines Segelboots vor der felsigen Ostseeküste in Musik umzusetzen.
Stiller Tag am Meer. Stiller Tag am Meer?
Flaute.
Zugleich aber:
Stürzende Linien, harte Kanten.
Wird es ein Gewitter geben?
Gewaltige Dynamik. Eingefroren aber.
Das Eis bricht. Entladung.
Zum Vorschein kommen:
weiche Übergänge, helle Flächen.
Flaute.
Dieselbe noch?
Ensemble JungeMusik Erik Drescher – Flöte | Isabelle Klemt – Violoncello | Zhifeng Hu – Klavier