Klangwerkstatt Berlin

Festival für Neue Musik


8. bis 17. November 2019

Sonntag 17.11.
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14.00 Uhr Kunstquartier Bethanien

Laut und Luise

Ensemble Compas & Erik Rosenius

Der Bassist Erik Rosenius von der Staatsoper Berlin und die jungen Musiker*innen des Ensemble Compas erschaffen einen skurril-poetischen Raum und verweben die Six Melodies von John Cage mit Jandl-Vertonungen der komponierenden Kinder und Jugendlichen Oskar Molzahn, Tosja Weiß, Lion Rückert, Hannah Höffer, Irina Finke, Theodor Plümpe und Xenia Gehler.

In der jährlich stattfindenden Kompositionswerkstatt für Kinder zwischen 9 und 13 Jahren an der Staatsoper Unter den Linden entwickeln die Teilnehmer eigene Kompositionen mit der Unterstützung des Komponisten Jobst Liebrecht und der Pianistin Luisa Splett. Jedes Kind schreibt über mehrere Wochen ein eigenes Stück für eine kleine Besetzung und entwickelt eigene Formen der Notation. In der vergangenen Werkstatt wurde erstmals für Instrumente und Gesang komponiert. Als Grundlage dienten dabei Gedichte aus Ernst Jandls Lyrikband Laut und Luise. Die Ergebnisse dieser Kompositionswerkstatt werden in diesem Konzert vorgestellt. Im Wechsel mit den Stücken der Kinder und Jugendlichen erklingen kurze Kammermusikminiaturen von dem englischen Komponisten und Mitbegründer des Scratch Orchestra, Howard Skempton, von Olivier Messiaen und John Cage. Die Six Melodies schrieb Cage im Jahr 1950, kurz nachdem er sein Streichquartett in vier Sätzen beendet hatte. Wie schon im Streichquartett verwendet Cage auch in dieser Sammlung die Gamut-Technik: das Komponieren mit a priori festgelegten Klangeinheiten. Sie sind als sogenanntes Gamut (also etwa „Reihe“, „Auswahl“) organisiert und werden unverändert beibehalten. Der Geiger wird in der Partitur angewiesen, ohne Vibrato und mit minimalem Gewicht am Bogen zu spielen. Messiaens Le merle noir (Die schwarze Amsel) für Flöte und Klavier unterliegt ebenfalls einem strengen Ordnungsprinzip und klingt trotzdem improvisiert. Das Stück entstand 1952 für eine Prüfung am Pariser Konservatorium und stellt eine Verbindung zwischen Vogelgesang und Zwölftonmusik her.

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14.00 Uhr Kunstquartier Bethanien

Laut und Luise

Ensemble Compas & Erik Rosenius

  • Howard Skempton senza licenza (1974), Toccata (1987), Beginner (1983) für Klavier
  • Oskar Molzahn (10 Jahre) blüh (2019)
  • John Cage 6 Melodies Nr. 1 (1950) für Violine und Klavier
  • Tosja Weiß (13 Jahre) schreiefenstern (2019)
  • John Cage 6 Melodies Nr. 2 (1950) für Violine und Klavier
  • Lion Rückert (12 Jahre) ruttl znop (2019)
  • John Cage 6 Melodies Nr. 3 (1950) für Violine und Klavier
  • Hannah Höffer (12 Jahre) bist eulen (2019)
  • John Cage 6 Melodies Nr. 4 (1950) für Violine und Klavier
  • Irina Finke (13 Jahre) amsterdam (2019)
  • John Cage 6 Melodies Nr. 5 (1950) für Violine und Klavier
  • Theodor Plümpe (12 Jahre) ein schneebild (2019)
  • Olivier Messiaen Le merle noir (1952) für Flöte und Klavier
  • Xenia Gehler (10 Jahre) etüde in f (2019)
  • John Cage 6 Melodies Nr. 6 (1950) für Violine und Klavier
  • Oskar Molzahn (10 Jahre) la zeechn u bapp (2019)
  • Jobst Liebrecht 3 mal Fontane (2019 UA) für Bass und Klavier
  • Howard Skempton Lullaby (1983) für Klarinette und Violoncello
  • Jobst Liebrecht 3 choräle: schatten, aura und arpeggio (2015) für Klavier

Erik Rosenius Bassbariton & Ensemble Compas Malin Sieberns – Flöte | Aaron Schilling – Klarinette | Antje Förster – Fagott | Zhifeng Hu – Klavier | Josefine Andronic – Violine | Lina-Marie Däunert – Viola | Maximilian Maudrich – Violoncello | Jobst Liebrecht – Leitung
Alle Kompositionen der Kinder sind für Bassbariton, Klarinette, Fagott, Violine, Viola und Violoncello und vertonen Gedichte aus dem Band „Laut und Luise“ von Ernst Jandl. Die Stücke entstanden im Winter 2018/2019 im Rahmen einer Kompositionswerkstatt für Kinder an der Staatsoper Berlin unter der Anleitung von Jobst Liebrecht und Luisa Splett.