Kunstquartier Bethanien, Studio 1

Freitag 4.11. – Samstag 12.11., 19.30 Uhr

Ursuppe

Installation

© Sophia Schönborn, Justin Robinson & Simon Stimberg
© Sophia Schönborn, Justin Robinson & Simon Stimberg

Programm

  • Sophia Schönborn, Justin Robinson & Simon Stimberg
    Ursuppe(2021)
    Installation



Ursuppe schafft einen Raum, in dem analoges Rohmaterial durch einen Algorithmus unendlich neu zusammengesetzt wird und nach einer höheren Ordnung strebt. Die Grundelemente: archaische Animationssequenzen, direkt auf 35mm-Film gekratzt, und experimentelle Orchesterklänge werden von einem Algorithmus seziert, verzerrt, gedehnt, wiederholt, kontrastiert und neu arrangiert – unvorhersehbar und in Echtzeit.

Wenn sich jegliche Form auflöst, wer stellt den Kontext her? Die Künstler:innen, die Maschine oder die Zuschauer:innen?

Ursuppe stellt kontinuierlich analoges Material und ihre digitale Verarbeitung in neue Zusammenhänge. Die Idee, lineare Spannungsverläufe zu brechen, brachte uns zur Komposition von mehreren modulhaften Klangflächen in Kollaboration mit dem Filmorchester Babelsberg, sowie zur Kreation von auf überbelichtetes Filmband gekratzten Animationssequenzen. Bild und Ton sind dabei auf ein vordefiniertes Vokabular konkretisiert, Punkte, Linien und Partikel in Abstimmung mit Transienten, Klangflächen und Klangentwicklung.

Doch die Form entsteht dabei erst durch eine übergeordnete Instanz, einen Algorithmus, welcher beide Medien aufbricht, kontinuierlich neu zusammenführt und in einer dreidimensionalen Installation zusammenbringt. Das Material wird in Wiederholungen, Streckungen und Neuanordnungen auf drei visuellen Ebenen überlappt oder in Kontrast gestellt.

Neben der Neustrukturierung wird ein weiteres Element durch den Algorithmus eingeführt: die digitale Prozessierung des analogen Materials. Durch Feedback-Loops und Zeitstreckungen fließt das analoge Gebilde auf eine digitale Ebene, in der das Ausgangsmaterial zwar noch erkennbar ist, aber die Schnelllebigkeit von Filmband und akustischen Aufnahmen ein kontinuierliches digitales Festhalten erfährt.

Dieser Prozess wird in einer Drei-Wand-Aufteilung für den Betrachter erfahrbar: Drei Kurzdistanzprojektoren werfen das neu zusammengesetzte Bildmaterial auf drei semitransparente Leinwände im Abstand von 70 cm. Die Musik wird dabei von zwei Lautsprechern in den Raum diffusiert. Die Leinwände werden von einem Metallkonstrukt aufrecht gehalten und sind dadurch unabhängig von Deckenbefestigungen und Wänden.
(Sophia Schönborn, Justin Robinson & Simon Stimberg)

Ursuppe
Fr. 04.11. 19.30 - 20.00
Sa. 05.11. 17.30 - 18.00 & 19.30 - 20.00
So. 06.11. 19.30 - 20.00
Mo. 07.11. ---
Di. 08.11. ---
Mi. 09.11. ---
Do. 10.11. 19.30 - 20.00
Fr. 11.11. 19.30 - 20.00
Sa. 12.11. 19.30 - 20.00