Die Klangwerkstatt Berlin hat sich zur Aufgabe gemacht, aktuelle Musik über Genre- und Generationengrenzeng hinweg in experimentierfreudigen und lebendigen, erstklassigen Aufführungen zu präsentieren. Das Besondere ist dabei die in vielen Jahren gewachsene und heute auf diesem Festival selbstverständliche Art der Zusammenarbeit von professionellen Ensembles und Komponisten mit Jugendensembles und Laien. Auf gleicher Augenhöhe und auf höchstem Niveau ist die ideelle und praktische Vermittlung Neuer Musik im Kinder- und Jugendbereich bei der Klangwerkstatt seit über zwanzig Jahren Normalität.

Das Festival wurde 1989 von Peter Ablinger und Freunden unter dem Namen Klangwerkstatt-Neue Musik in Kreuzberg gegründete. Heute ist es das älteste durchgängig existierende Festival für Neue Musik in Berlin und eines der ältesten Europas.

Ausgerichtet von der Musikschule Berlin-Kreuzberg, verstand sich das Festival um 1990 zunächst als Plattform für ihre, durch den damaligen Schulleiter Michael Schwinger stark geförderten Aktivitäten im Bereich der Neuen Musik. Die zunehmende Zahl der an der Schule unterrichtenden, in diesem Bereich spezialisierten Interpreten und Komponisten präsentierte eigene Werke und mit Schülergruppen erarbeitete Kompositionen. Es folgten Zusammenarbeiten mit vielen Künstlern und Institutionen auch außerhalb der Musikschule und nach und nach entwickelte sich ein stetig wachsendes Netzwerk, das schon bald auch weit über die Stadtgrenzen hinaus aktiv war.

Vieles hat sich verändert in den letzten zwanzig Jahren, die wichtigsten Pfeiler sind jedoch konstant geblieben und sollen auch in Zukunft in der Klangwerkstatt einen geschützten Ort finden: Die hohe Qualität der vielen, neu für das Festival entstehenden Kompositionen und ihrer Umsetzung, die Konzentration des Programms auf junge Berliner und Neu-Berliner Künstler und als Basis all dessen die ungezwungene und gleichwohl konzentrierte Atmosphäre, die einen offenen Raum für ambitionierte, medien- und genreübergreifende Projekte bietet.

Spiegel – so lautet das Thema der diesjährigen Klangwerkstatt. So komplex sich dieses Phänomen auch darstellt, so vielgestaltig wird das Programm mit diesem Thema umgehen und ein Gesamt-Bild erzeugen, das wie in einem geschliffenen Kristall vielfach prismatisch gebrochen und gleichwohl gebündelt ein sinnfälliges Ganzes ergibt und auch den Blick hinter den Spiegel wagt.

In den Nächten nach den jeweils letzten Konzerten der drei Festivaltage wird es in diesem Jahr erstmals Klanginstallationen geben. Geplant sind teilweise instrumentale Live-Bespielungen und -Veränderungen. Die Arbeiten werden sich auf die spezielle Architektur des ehemaligen Kirchenraums und dem großen Klang seiner Akustik beziehen.